Rückblick: Eindrücke der Matinee am 10. November 2013 in Hans Fähnles Stuttgarter Atelierhaus Ameisenbergstraße 61

// von Volker Caesar

Nachdem sein Atelier in der Schützenstraße 1944 den Bomben zum Opfer fiel, arbeitete Hans Fähnle am Wiederaufbau des gleichfalls kriegszerstörten Atelierhauses Ameisenbergstraße 61 mit. Anfang 1948 konnte er mit Künstlerfreunden wie Eugen Stammbach, Rudolf Müller oder Heinrich Kübler in eines der unmittelbar nebeneinander liegenden Ateliers einziehen. Zwei junge Stuttgarter Künstler, Kerstin Schaefer und Andreas Bär, luden für die außergewöhnliche Begegnung in ihre Ateliers ein und freuten sich, einen künstlerischen ›Vorfahren‹ am authentischen Ort würdigen zu können.

Mit dem Atelierhaus sollten Fähnles wichtigste Wirkungsstätte sowie einige seiner damaligen Künstlerfreunde vorgestellt werden. In einem Rückblick auf die Geschichte des Hauses, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, wurde an die Raumnot der Künstler 1913 erinnert, die sich von der heutigen kaum unterscheidet. Aus Fähnles Briefen erfuhren die Gäste eindrückliche Details seiner Lebens- und Arbeitssituation in der frühen Nachkriegszeit und zum Wiederaufbau des Atelierhauses, in dem er bis zu seinem Tod 1968 lebte und malte.

Die eingeladenen ›Zeitzeugen‹ – Familienangehörige, Nachfahren und Freunde der Künstler aber auch Sammler waren mit ihren Lieblingsbildern unterm Arm angereist. Sie präsentierten ihre Schätze an den Flurwänden und auf Staffeleien und berichteten lebhaft von ihren Begegnungen mit Hans Fähnle und den Künstlerfreunden. Viele bisher ungesehene Bilder wurden hier erstmals öffentlich den rund vierzig Gästen gezeigt, von kleinen Anekdoten liebevoll „untermalt“. Fleiner Riesling belebte schließlich die vielen Gespräche über die Kunstszene in Fähnles Stuttgarter Zeit.

Die Freie Kunstschule Stuttgart: ein erkenntnisreicher Gesprächsabend mit Hans-Peter Frölich

Hans Fähnle und die Freie Kunstschule in Stuttgart war das Thema, zu dem sich Hans-Peter Frölich mit Herrn Handschuh, Rektor der Freien Kunstschule Stuttgart, und Herrn Neisser auf Fähnles Bank im Rahmen der Ausstellung „Hans Fähnle. Maler aus Flein“ im Fleiner Rathaus niederließ. Das Gespräch wurden von Herrn Caesar, Kurator der Ausstellung, moderiert. Im Gespräch mit den Zuschauern schilderte Herr Frölich eindrücklich die Anfänge der Freien Kunstschule, an denen Hans Fähnle beteiligt war. Herr Neisser als Zeitzeuge plauderte außerdem aus dem Nähkästchen und stellte sich den Fragen der Zuschauer, die zum Teil aus Stuttgart angereist waren.
Insgesamt rund 30 Zuschauer konnten so erfahren, dass Hans Fähnle nachweislich sechs Semester an der Freien Kunstschule lehrte und Unterricht in verschiedenen zeichnerischen Fächern und Malerei erteilte. Dabei musste Hans Fähnle die Balance finden zwischen dem Unterricht und seinen eigenen Arbeiten im Atelier. Briefe und andere Aufzeichnungen zeugen davon, dass er ein engagierter Lehrer war und gleichzeitig aber auch eine hohe Belastung durch seine Lehrtätigkeit einging.

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Frölich, Herrn Neisser und Herrn Handschuh sowie bei Herrn Caesar für einen interessanten Gesprächsabend, der eine weitere Lebensstation Hans Fähnles offenbarte.

Freitag, 15. November 2013 zu Gast auf Fähnles Bank: Hans-Peter Frölich

Am morgigen Freitag um 19:00 Uhr schildert im Rahmen der Ausstellung „Hans Fähnle. Maler aus Flein“ ein weiterer Gast auf Fähnles Bank im Fleiner Rathaus seinen Blickwinkel auf den Maler Hans Fähnle. Hans-Peter Frölich kannte Hans Fähnle gut und ist ein Zeitzeuge, der die Gründung der Freien Kunstschule Stuttgart hautnah miterlebte. Über seine Zeit als Student und Leiter der Kunstschule wird Hans-Peter Frölich berichten und auch die ein oder andere Begebenheit mit Hans Fähnle hält Hans-Peter Frölich für interessierte Fähnle-Fans bereit.

Wir freuen uns über Besucher, die Teilnahme an den Gesprächsabenden „Zu Gast auf Fähnles Bank“ ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Zu Gast auf Fähnles Bank ist am kommenden Freitag Hans Peter Frölich

Zu Gast auf Fähnles Bank ist am kommenden Freitag Hans Peter Frölich

Einblick No.6: Bombennacht

Bombennacht 1955, Öl/Tempera auf Papier/Karton, 147 x 238 cm, Privatbesitz

Bombennacht 1955, Öl/Tempera auf Papier/Karton, 147 x 238 cm, Privatbesitz

Die Bombennacht von Hans Fähnle ist ein sehr eindrückliches Werk. Als Fähnle Ende 1945 aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, ist Stuttgart durch Bombenangriffe weitgehend zerstört.

In diesem Werk scheint es, als dass Fähnle seine Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und die Eindrücke der Zerstörung verarbeitet. Er setzt nach dem Krieg seine expressive Figurenmalerei fort, gleichzeitig vereinfacht, abstrahiert er die Figuren-
Details, wie beispielsweise der Gesichtsausdruck der Menschen im Hintergrund des Bildes, sind kaum mehr erkennbar.

Zu Hans Fähnles Lebensabschnitt und künstlerischem Werk während des Dritten Reichs wird am kommenden Freitag, 8. November, um 19:00 Uhr im Fleiner Rathaus Dr. Jochen Goetze auf Fähnles Bank berichten.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Eindrücke des ersten Gesprächsabends „Zu Gast auf Fähnles Bank“

Zahlreiche Besucher hörten Dr. Brigitte Reinhardt zu und beteiligten sich am Gespräch

Zahlreiche Besucher hörten Dr. Brigitte Reinhardt zu und beteiligten sich am Gespräch

Rund 20 Besucher fanden sich zum ersten Gesprächsabend „Zu Gast auf Fähnles Bank mit Dr. Brigitte Reinhardt“ im Fleiner Rathaus am Freitag, dem 1. November, ein. Sie erhielten einen spannenden Einblick in das Leben Hans Fähnles, insbesondere zu seinen Stationen in Stuttgart. Dabei zeigte Frau Dr. Reinhardt, Kunsthistorikerin und ehemalige Direktorin des Ulmer Museums, Werke von Künstlern, die das künstlerische Schaffen Fähnles stark prägten. Sie verortete Hans Fähnle in der Stuttgarter Kunstszene und beschrieb die Umstände, die ihn nach Stuttgart führten. Im Gespräch mit den Zuschauern kamen weitere Anekdoten zum Charakter Hans Fähnles ans Licht, da viele Besucher ihn noch persönlich kannten.

Interessierte Fähnle-Fans können einen umfassenden Überblick  zum Leben und Wirken Hans Fähnles in der Stuttgarter Kunstszene im  gleichnamigen Aufsatz von Frau Dr. Brigitte Reinhardt im Ausstellungskatalog erhalten.

Das Fähnle-Team freute sich über einen rundum gelungenen Abend und Auftakt der Gesprächsabende auf Fähnles Bank.

Freitag, 1. November 2013 zu Gast auf Fähnles Bank: Dr. Brigitte Reinhardt

Am morgigen Freitag, 1. November 2013, findet um 19:00 Uhr der erste Gesprächsabend auf der Bank statt, die Paul Fähnle (Schulrektor und Ehrenbürger Fleins) einst geschnitzt hat.

Frau Dr. Brigitte Reinhardt, Kunsthistorikern und ehemalige Direktorin des Ulmer Museums, spricht über Hans Fähnle, der fast sein ganzes Leben als Maler in Stuttgart verbrachte. Sie wird in dem Gespräch mit den Zuschauern auf die Fragen eingehen, ob sich Hans Fähnle an dem damaligen Kunstleben in Stuttgart beteiligte, wie seine künstlerischen Beziehungen waren und inwieweit er sich für die Künstler in Stuttgart engagierte.

Viele Gäste werden auf der Bank Fähnles im Laufe der Ausstellung Platz nehmen...

Viele Gäste werden auf der Bank Fähnles im Laufe der Ausstellung Platz nehmen…

Der Gesprächsabend mit Frau Dr. Brigitte Reinhardt markiert den Auftakt einer Gesprächsreihe „Zu Gast auf Fähnles Bank“ die während der Ausstellung „Hans Fähnle. Maler aus Flein“ an bestimmten Terminen zu Themen und Lebensstationen Hans Fähnles mit ausgewählten Experten im Fleiner Rathaus stattfindet.

Wir laden alle Interessierten ein, an diesen Abenden teilzunehmen – der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich (Begleitprogramm).

Vernissage: Bratschistin Marlene Steg interpretiert musikalischen Zeitgenossen Fähnles

Der Komponist Paul Hindemith (1895-1963) erlebte als Zeitgenosse von Hans Fähnle ebenso die unruhigen politischen Zeiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Deshalb liegt es nahe, ihn bei der Vernissage der Ausstellung „Hans Fähnle. Maler aus Flein“ im Rathaus am 24. Oktober aufleben zu lassen. Die Bratschistin Marlene Steg verleiht durch ihren musikalischen Beitrag der Vernissage eine weitere künstlerische Dimension. Sie wird neben einem Stück von Johann Sebastian Bach zwei Sätze aus einer Sonate Hindemiths zu Gehör bringen. Marlene Steg ist Dozentin an der „Jungen Orchesterakademie der Region Franken und Umgebung e. V.“ in ihrer Heimatstadt Heilbronn und unterrichtet außerdem an der Musikhochschule Stuttgart als Tutorin das Nebenfach Viola.

Das Programm verspricht einen Abend, der alle Sinne anregt – wir freuen uns auf viele Fähnle-begeisterte Besucher!

Marlene Steg

Marlene Steg